Kein Krematorium am Hauptfriedhof
Enni will die Ruhestätte aber attraktiver machen
Der Ansatz war vielversprechend, den Hauptfriedhof in Moers-Hülsdonk im Rahmen des 2017 politisch beschlossenen Moerser Friedhofskonzeptes nicht nur zu sanieren, sondern mit einem darauf spezialisierten Anbieter durch ein modernes, eine Feuerbestattungsanlage beinhaltendes Bestattungszentrum aufzuwerten - ohne Risiko für Enni und zusätzliche Belastungen für Gebührenzahler. Wie Vorstand Lutz Hormes in der Verwaltungsratssitzung der ENNI Stadt & Service Niederrhein (Enni) das Gremium jetzt informierte, habe das durchgeführte europaweite Ausschreibungsverfahren aber kein geeignetes Angebot ergeben, keiner der drei Anbieter hätte die geforderten Kriterien erfüllt. Das im Vorfeld mit einem überzeugenden Ansatz aufwartende niederländische Unternehmen hätte sich infolge der drastisch veränderten wirtschaftlichen Situation und den damit verbundenen Risiken erst gar nicht an der Ausschreibung beteiligt. Damit steht für Hormes fest: „Da wir das Bau- und auch Vermarktungsrisiko nicht eingehen werden, wird es keine große Lösung mit einem Krematorium in Moers geben.“ An den Plänen einer Aufwertung des Friedhofes will Hormes aber zunächst weiterarbeiten. „Wir wollen eine kleiner dimensioniert Anlage mit mehr Angeboten als bisher nicht kategorisch ausschließen,“ wird Hormes nun prüfen, ob Enni dies wirtschaftlich alleine umsetzen kann.
Insgesamt schreitet die Modernisierung der Moerser Friedhöfe voran, auf denen einige Gebäude bereits modernisiert und Flächen wie in Kapellen auch umstrukturiert wurden. In Meerbeck finden Bestattungen mittlerweile in einer modernisierten Trauerhalle statt, Besucher finden hier wie in Utfort neue WC-Anlagen vor. In Utfort sind zudem die marode alte Trauerhalle gewichen und moderne Sozialräume für Mitarbeiter entstanden. Aktuell ist Enni auf dem Friedhof Lohmannsheide aktiv, wo die Trauerhalle ein neues Gesicht erhält. Die Pläne am Hauptfriedhof wird Hormes nun aber überdenken und dem Verwaltungsrat bis zum Jahresende ein überarbeitetes Konzept zu Entscheidung vorlegen. Das wird dann sicher kleiner als zunächst erhofft ausfallen und sicher kein Krematorium und auch keine Räume für die Bestattungsunternehmen beinhalten. „Wie mit Gastronomen haben wir auch mit den heimischen Bestattern über die Zukunft gesprochen“, würden die die Idee einer Bestattungsanlage mit Gastronomie und pietätvollen Trauerräumen begrüßen, hätten selbst aber keinen Raumbedarf. Gerne würde Hormes weiter auch Kundenwünschen nach einem Gastronomieangebot vor Ort entgegenkommen. „Im Gesamtkonzept können wir uns gut ein Modell mit heimischen Gastronomen nach dem Vorbild des Bettenkamper Meeres vorstellen. Hier läuft die Strandbar mit dem neuen und der Region sehr beliebten Pächter Claus Palm richtig gut.“