Schritt zum Regionalversorger als Höhepunkt eines außergewöhnlichen Geschäftsjahres
Die sichere Energie- und Wasserversorgung ist auch in Krisenzeiten eine Stärke der ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (ENNI). Anders als in vielen Lebensbereichen haben Kunden hier während des Corona-Lockdowns keinen Stillstand verspürt. Gewohnt zuverlässig bleibt das Unternehmen auch für die Gesellschafter. Denen verkündete der Vorsitzende der Geschäftsführung Stefan Krämer für das Geschäftsjahr 2019 bereits zum achten Mal in Folge ein Rekordergebnis. „Erstmals konnten wir dabei die 20-Millionen-Euro-Marke übertreffen“, habe das Unternehmen zum Vorjahr um rund 800.000 Euro zulegen können. Der Überschuss fließt weitegehend an die kommunalen Gesellschafter, wie die Städte Moers und Neukirchen-Vluyn, die in der wirtschaftlich angespannten Situation über Konzessionsabgaben und Ertragssteuern zusätzliche Millionenbeträge erhalten. Die sehr gute und in der unter Wettbewerbsdruck stehenden Branche nicht selbstverständliche Entwicklung verdankt das Unternehmen auch den vielen Aktivitäten neben dem soliden Kerngeschäft. So gab es nicht nur einen Ergebnistreiber, dennoch besondere Erfolge, wie die Akquisition von bundesweit rund 15.000 neuen Energiekunden oder weitere regenerative Erzeugungsprojekte wie den Solarpark in Moers-Vinn. Das Highlight war aber die Übernahme der Gasnetze in Rheinberg und Uedem, die durch eine Beteiligung der Gelsenwasser AG an ENNI möglich wurde. „Der bislang größte Entwicklungsschritt unserer Wachstumsstrategie machte uns zum Regionalversorger“, sei ENNI so breiter als je zuvor aufgestellt.
So lief es im letzten Geschäftsjahr für ENNI außergewöhnlich gut. „Es war ein Jahr der Rekorde“, habe das Unternehmen laut Krämer nicht nur mit dem Ergebnis von 20,1 Millionen Euro vor Steuern eine Schallmauer durchbrochen. Auch die Umsatzerlöse übersprangen mit über 214 Millionen Euro erstmals die 200-Millionen-Euro-Marke. Dabei konnte ENNI in allen Sparten so viel wie nie zuvor absetzen. Das Unternehmen gehört mit enormen bundesweiten Vertriebserfolgen zu den Gewinnern der liberalisierten Energiemärkte. „Der Stromabsatz legte bei nur leichten Rückgängen im Stammgebiet so um gut drei Prozent auf 545 GWh zu“, habe ENNI laut dem für den Vertriebsbereich seit 2019 zuständigen Geschäftsführer Dr. Kai Gerhard Steinbrich hier einen historischen Höchstwert erreicht. Auch beim Gasabsatz blieb das Unternehmen in der Erfolgsspur. Nach dem Sprung über die Terrawattstunden-Absatzmarke im Vorjahr gelang ENNI auch durch die Akquisition eines der größten deutschen Wohnungsbauunternehmen hier erneut ein deutliches Plus von rund 34 Prozent auf jetzt 1.358 GWh. Auch beim Wasserabsatz geht es weiter bergauf. Hier legte ENNI 2019 um über acht Prozent zu und setzte mit nun 7,7 Millionen Kubikmetern als dem höchsten jemals erzielten Wert rund 600.000 Kubikmeter mehr als im Vorjahr ab. „Der Zuwachs resultiert dabei aus zwei Entwicklungen“, würde ENNI laut Steinbrich hier seit 2019 Trinkwasser für die Fruchtsaftherstellung an den Getränkeproduzenten Niederrhein-Gold Tersteegen liefern, für dessen Wasserwerk Rumeln ENNI im Frühjahr die Betriebsführung übernommen hatte. Zudem stillt ENNI seit 2019 für eine neue Produktionslinie den erhöhten Wasserdurst des Unternehmens Moers Frischeprodukte. Gut entwickelt sich weiter auch das Wärmegeschäft. In der kleinsten Unternehmenssparte legte der Absatz trotz der erneut warmen Witterung um rund fünf Prozent auf 56,5 GWh zu. Hier konnte das Unternehmen ein Neubaugebiet in Moers an das Wärmenetz anschließen, wo ENNI auch das Breitbandangebot ausbaute. Hier zeigte sich das Potential des Geschäftsfeldes Telekommunikation, das ENNI ebenfalls sukzessive ausbaut. Zunächst konzentriert sich das Unternehmen dabei aber weiter vor allem auf datenintensive Großkunden in Gewerbegebieten. Etabliert ist mittlerweile auch die Sparte Handel, Beteiligungen, Dienstleistungen. Hier bündelt ENNI Themen, in denen sie noch vor einem Jahrzehnt nicht aktiv war. So liefern die mittlerweile zwölf Beteiligungen, wie etwa an der Kraftwerksgesellschaft Biokraft Moers/Dinslaken, der ENNI Solar, in der das Unternehmen Dutzende Sonnenstromprojekte bündelt oder der Fernwärme Niederrhein attraktive Renditen. Eine gute Figur machte ENNI zudem als technischer und kaufmännischer Dienstleistungspartner für Unternehmen wie Telekom, Vodafone oder aus der ENNI-Gruppe. Hier erwirtschaftete das Unternehmen 2019 rund fünf Millionen Euro.
Trotz bundesweiter Wachstumsziele wird sich ENNI weiter auf den Niederrhein konzentrieren, wo sich das Unternehmen mit der Übernahme der Gasnetze in Rheinberg und Uedem tief verwurzeln konnte. Dessen Wirtschaftskraft stärkten auch 2019 wieder Einkäufe von Waren und Dienstleistungen in Höhe von mehr als 15 Millionen Euro. Zudem investierte das Unternehmen rund 18 Millionen Euro, von denen 14 Millionen Euro in die Netze der niederrheinischen Konzessionsgebiete flossen. Das gab auch dem Arbeitsmarkt Impulse. Rund 320 Arbeitsplätze waren hierdurch in Unternehmen am Niederrhein und 217 bei ENNI direkt gesichert. „Für unser Team haben wir trotz des demografischen Wandels auch 2019 viele gut qualifizierte neue Kollegen gefunden“, spreche dies laut Krämer für die Attraktivität der ENNI als Arbeitgeber.
Auch wenn sich Rahmenbedingungen für Stadtwerke weiter verschärfen, setzt Krämer weiter auf Wachstum. „Wir wollen unsere Vertriebsaktivitäten weiter ausbauen und arbeiten ständig an neuen Aufgaben, wie aktuell der Übernahme der Straßenbeleuchtung in Moers oder der Wärmeversorgung im Achterratsfeld in Moers, wo wir mit innogy kooperieren.“ Große Hoffnung setzt Krämer auch auf die Kooperation mit der Gelsenwasser AG. „Hier haben sich zwei Partner gefunden, die zusammenpassen“, sieht Krämer Schritte auch bei regenerativen Erzeugungsprojekten in Reichweite. Die Energiewende will das Unternehmen weiter nutzen, um Anlagen am Niederrhein zu bauen oder die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge auszubauen. Bundesweit setzt Krämer bei regenerativen Projekten aber weiter auf Kooperationen, etwa im Aachener Stadtwerkeverbund Trianel. Hier ist ENNI mit rund einem Prozent auch am Trianel Windpark Borkum beteiligt, der ganz aktuell mit 32 Groß-Windkraftanlagen in Betrieb geht. Im dritten Markenjahrzehnt will Krämer zudem nicht nur mit Energie, sondern mit vielen kommunalen Angeboten den Niederrhein erobern. Ausgangspunkt wird dafür die neue Firmenzentrale der drei Unternehmen der ENNI-Gruppe sein, die in Moers am Jostenhof bereits sichtbar aus dem Boden wächst. Dabei soll ENNI trotz der fortschreitenden Digitalisierung für Kunden ein Unternehmen zum Anfassen bleiben. Auch in den unsicheren Zeiten der Corona-Krise wird ENNI so an der Strategie der sicheren Versorgung zu im Produktbündel unterdurchschnittlichen Preisen festhalten. „Dafür treiben wir aktuell einen hohen Aufwand. Das Coronavirus ist für viele Menschen und die Wirtschaft eine Katastrophe mit unsicherem Ausgang. Wir werden Kunden zur Seite stehen und dabei auch alle gesetzlichen Vorgaben wie die reduzierte Mehrwertsteuer eins zu eins weitergeben.“