Vier Jahre stabile Abfallgebühren
Verwaltungsrat bestätigt Entscheidungen des Moerser Stadtrates
Es ist ein übliches Verfahren in der Dezembersitzung des Verwaltungsrates der ENNI Stadt & Service Niederrhein (Enni). Nachdem der Rat der Stadt Moers zuvor den Weg bereits frei gemacht hatte, beschloss das Gremium gestern nun auch formal gleich für zwei Jahre die Gebühren für die Straßenreinigung, den Winterdienst sowie für die Entsorgung von Abfällen. Anders als in derzeit zahlreichen anderen Lebensbereichen wird es für Moerser Haushalte hier keine Preissprünge geben. „Die Abfallgebühren bleiben nach der deutlichen Reduzierung vor zwei Jahren bis Ende 2024 und somit in vier aufeinanderfolgenden Jahren stabil“, will der Vorstandsvorsitzende Stefan Krämer Moerser Bürgern so Planungssicherheit geben. Auch bei den Straßenreinigungsgebühren inklusive des Winterdienstes fällt das Plus für einen Musterkunden mit monatlich rund 86 Cent moderat aus. „Dies unterstützt unser Ziel, im regionalen Umfeld dauerhaft günstige kommunale Services anzubieten.“ Auch die Sanierung der Infrastruktur soll Moersern dauerhaft Mehrwerte bringen. Hier gaben die Vorstände dem Gremium gestern Sachstandberichte zu den aktuell größten Projekten, wie der Moerser Innenstadtsanierung, der Neugestaltung des Parkplatzes am Freizeitzentrum Solimare oder zu dem fortschreitenden Bau des neuen Kreislaufwirtschaftshofes.
So berichtete Vorstand Lutz Hormes über die seit September laufenden Bauarbeiten für den neuen, rund acht Millionen Euro kostenden Kreislaufwirtschaftshof, wo Moerser Bürger sich zukünftig deutlich komfortabler von Sperrmüll, Grünschnitt, Kartonagen und vielen anderen Abfällen trennen sollen. „Derzeit ist dies am Jostenhof nur auf einem Provisorium möglich“, würde dies laut Hormes aber reibungslos funktionieren. Mittlerweile sei die alte Anlage und die daran angrenzende ehemalige Verwaltung der Enni abgerissen, das beauftragte Bauunternehmen Hundhausen bereite den Baugrund vor. Im Januar soll der Hochbau starten. „Läuft alles weiter nach Plan, könnte der neue Komplex schon im Mai stehen, die moderne Entsorgungswelt im September in Betrieb gehen“, ist Hormes hier zuversichtlich. Nicht ganz so weit ist er bei der Sanierung des Hauptfriedhofes in Moers-Hülsdonk. Nachdem sich die Politik hier gegen ein großes Bestattungszentrum entschieden hatte, plane ein beauftragtes Fachbüro aktuell an zwei Varianten vom vollständigen Neubau bis zu einem teilweisen Erhalt der alten Trauerhalle. „Hierüber muss die Politik dann im Frühjahr entscheiden.“
Die Entscheidungen zur Sanierung der Moerser City sind dagegen gefallen. Hier laufen bereits die finalen Vorbereitungen und rund eineinhalb Kilometer der innerstädtischen, maroden Kanäle seien laut Vorstand Dr. Kai Gerhard Steinbrich bereits in diesem Jahr grabenlos und von Bürgern nahezu unbemerkt im sogenannten Inlinerverfahren saniert worden. In der Burgstraße hätte Enni als vorweggezogene Maßnahme für einen Fernwärmeausbau zudem bereits den Ernstfall geprobt und alle Hausanschlüsse erneuert. „Hier lief es gut und die Kommunikation mit den ansässigen Geschäftsinhabern und auch den Anwohner hat super funktioniert“, sei dies für Steinbrich ein Erfolgsfaktor für das rund ein Jahrzehnt laufende Großprojekt. Um Bürger hier dauerhaft in Entwicklungen einzubeziehen, wolle die Stadtverwaltung und Enni nichts dem Zufall überlassen. „Im Frühjahr werden wir das gemeinsame Planungsbüro für die Hauptmaßnahme beauftragen und über eine Ausschreibung eine erfahrene Kommunikationsagentur, die das Projekt in den kommenden Jahren begleiten soll, suchen.“ Ist dies Zukunftsmusik, sieht Steinbrich bei der kompletten Neugestaltung des Freizeitstandortes am Solimare bereits „Licht am Ende des Horizonts.“ Die dort notwendige Kanalsanierung mit dem Bau eines Regenrückhaltebeckens ist erfolgt, die Arbeiten für eine komplette Neugestaltung des Platzes haben durch ein beauftragtes Fachunternehmen begonnen. „Die Entwicklung ist bereits sichtbar“, will Enni dieses Projekt in sechs Bauphasen bis August 2024 fertigstellen. „Dann ist auch dieses schöne Freizeitareal ein Aushängeschild der Stadt, das mit hohem Grünanteil, 77 neuen Bäume und einem Boulevardcharakter deutlich aufgewertet ist“, lade dies auch Auswärtige zu einem Besuch der Grafenstadt ein.