Verwaltungsratstagung Der ENNI Stadt & Service Niederrhein: Ausblick auf die Gebührenentwicklung
Ausblick auf die Gebührenentwicklung
Auch bei den Abwasser- und Friedhofsgebühren wird es in Moers zwei Jahre Planungssicherheit geben
Anders als in vielen anderen Lebensbereichen wird es für Moerser Bürgerinnen und Bürger bei den Gebühren für kommunale Dienstleistungen im neuen Jahr keinen Preisschock geben. Nachdem die Politik bereits im Vorjahr 2022 stabile Abfallentsorgungs-, Straßenreinigungs- und Winterdienstgebühren beschlossen hatte, wird es laut dem Vorstandsvorsitzenden der ENNI Stadt & Service Niederrhein (Enni) Stefan Krämer trotz anhaltend hoher Investitionen in die Sanierung der maroden Infrastruktur bei den Abwasser- und den Friedhofsgebühren nur ein leichtes Plus deutlich unterhalb der aktuellen Inflationsrate geben. Beim ersten Ausblick empfahl Krämer in der gestern erstmals im neuen Verwaltungsgebäude am Jostenhof stattfindenden Sitzung des Verwaltungsrates zudem, auch hier auf einen zweijährigen Planungszeitraum umzustellen. „Das gibt Sicherheit in unsicheren Zeiten“, so Krämer, der mit seinen Vorstandskollegen Lutz Hormes und Dr. Kai Gerhard Steinbrich weiter an vielen Stellen daran arbeitet, die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu erhöhen, für Bürgerinnen und Bürger Mehrwerte zu schaffen und die Moerser Infrastruktur für zukünftige Generationen zu rüsten. Hierzu gab es für das Gremium durch Lutz Hormes auch Sachstandsberichte zur bereits abgeschlossenen Sanierung der Dachfläche der Enni-Eventhalle und zum Bau eines neuen, bürgerfreundlichen Kreislaufwirtschaftshofes am Jostenhof. „Hier liegen wir voll im Plan und starten in Kürze das Ausschreibungsverfahren.“
Mit Blick auf den Jahreswechsel steht in der Herbstsitzung alljährlich die Gebührenentwicklung auf der Tagesordnung des Verwaltungsrates. Florian Moritz vom Beratungsunternehmen Rödl & Partner stellte dem Gremium dabei die aktuellen Kalkulationen für die Abwasser- und Friedhofsgebühren vor. Die werden im Dezember Basis für die Entscheidung des Rates der Stadt Moers sein. Wie in allen Gebührenbereichen bildet Enni auch hier erneut ausschließlich die eigene Kostensituation ab. Bei der Abwasserentsorgung wirken dabei vor allem die an vielen Baustellen im Stadtgebiet sichtbaren Investitionen zur Erneuerung des Kanalnetzes. Das Plus fällt für den mit 200 Kubikmetern Schmutzwasser und einer versiegelten Fläche von 130 Quadratmetern als Berechnungsgrundlage für das Niederschlagswasser veranlagten Musterfall mit jährlich 4,50 Euro moderat aus. „Im Durchschnitt der beiden Jahre entspricht dies gerade einmal ein Prozent.“ Im Friedhofswesen werden die Grabnutzungsrechte als Hauptkostenbestanteil bis 2023 unverändert bleiben. Bei den Pflegepauschalen, den Grabbereitungs- und den Benutzungsgebühren, etwa für die Trauerhallen, gibt es entsprechend der Kostenentwicklung aber ein Plus. Das wirkt beim Wahlgrab als der in Moers am häufigsten genutzten Grabart einmalig mit 128 Euro. Die Urnenbestattungen kosten dann 104 Euro mehr als bisher.
Unter dem Bericht des Vorstandes informierte Lutz Hormes dann zum Abschluss des öffentlichen Sitzungsteils über den Status zweier Bauprojekte. Gemäß Zeitplan sei die Sanierung des undichten Daches der Enni-Eventhalle abgeschlossen. Die Veranstaltungsstätte hat auf 3.900 Quadratmetern eine zweite Dachhaut aus gefalzten Aluminiumblechen erhalten, was gleichzeitig zur besseren Wärmedämmung und zur Reduzierung der Geräuschemissionen bei Veranstaltungen beitrage. Auch bei den Planungen zum Bau neuen Kreislaufwirtschaftshofes laufe es gut. Die Unterlagen für den Bauantrag seien erstellt, die Enni nun bei der Stadt Moers und zusätzlich bei der Bezirksregierung Düsseldorf zur Genehmigung einreichen werde. Parallel habe Enni mit einem spezialisierten Fachanwalt die Unterlagen für das notwendige europaweite Ausschreibungsverfahren erstellt, über das das Unternehmen ab dem Frühjahr nach einem Generalunternehmer suche. „Auch dieses Projekt wollen wir weitgehend aus einer Hand umsetzen lassen. Damit haben wir mehrfach, zuletzt am neuen Verwaltungsgebäude, beste Erfahrungen gemacht.“ Im August 2022 sollen dann die Bauarbeiten starten, ab Frühjahr 2023 sollen Bürgerinnen und Bürger auf einer Fläche von rund 8.000 Quadratmetern bequemer als heute Abfälle entsorgen können. Ob es bei den aktuell veranschlagten Baukosten von rund 8,3 Millionen Euro bleibt, konnte Hormes gestern noch nicht bestätigen. „Hier bereiten uns die derzeit weltweit enorm steigenden Materialkosten Kopfzerbrechen.“