Nordsee-Windpark des Trianel-Stadtwerkeverbundes ging vor Borkum an das Stromnetz
Die Sektkorken sollen wegen der aktuellen Corona-Pandemie bei einem Festakt zwar erst im neuen Jahr knallen, die 32 Großwindkraftanlagen des Trianel Windparks Borkum II produzieren aber schon jetzt vor der Nordseeinsel reinsten Ökostrom für jährlich rund 200.000 Haushalte. Eines der derzeit größten Energiewendeprojekte der letzten Jahre ist soeben ans Netz gegangen, hier ist auch die ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (ENNI) beteiligt. Rund vier Jahre nachdem der Aufsichtsrat des Moerser Energielieferanten hierzu sein Okay gegeben hatte, hat ENNI ihre regenerative Erfolgsgeschichte damit um ein großes Kapitel erweitert. Mit insgesamt nun mehr als 40 Wind-, Sonnen- und Biomasse-Projekten bezieht das Unternehmen dabei bereits rund 30 Prozent des in Moers und Neukirchen-Vluyn benötigten Stroms aus rein erneuerbaren Quellen. „Ein solch großer Offshore-Windpark zahlt dabei deutlich auf unsere regenerative Erzeugungsquote ein“, freut sich ENNI-Geschäftsführer Stefan Krämer, dass sein Unternehmen bei dem Kooperationsprojekt von insgesamt 20 Stadtwerken, regionalen Energieversorgern und kommunalnahen Unternehmen dabei ist. „Der Windpark gehört zu den aktuell größten deutschen Erzeugungsprojekten und ist für uns ein bedeutender Baustein unserer Erneuerbaren-Strategie“, leiste ENNI so einen weiteren Beitrag für die Stromversorgung von morgen, der zum Klimaschutz beitrage und dabei für die weitgehend kommunalen Gesellschafter der ENNI attraktive Renditen erwirtschafte.
Der Nordsee-Windpark liegt etwa 44 Kilometer vor der Küste Borkums in direkter Nachbarschaft der bereits 2015 an das Netz gegangenen ersten Ausbaustufe. Die jetzt installierten Windräder leisten jeweils rund 6,3 Megawatt und produzieren insgesamt jährlich etwa 800 Millionen Kilowattstunden Strom. Dabei messen sie von der Wasserlinie bis zur Blattspitze rund 180 Meter und haben einen Rotordurchmesser von 152 Metern. Die ENNI hält etwas über ein Prozent an dem Windpark und hat dafür rund drei Millionen Euro investiert. „Jährlich werden wir aus der Nordsee rund neun Millionen Kilowattstunden Ökostrom beziehen“, könne ENNI laut Krämer damit den Bedarf von etwa 3000 Haushalte decken.
Stefan Krämer will auch in Zukunft die Chance der Energiewende für sein Unternehmen nutzen. Am Niederrhein stehen dabei die Chancen vor allem für den Ausbau von Photovoltaikanlagen gut. Erst kürzlich hatte das Unternehmen hier in Neukirchen-Vluyn zwei Dachanlagen ans Netz genommen. Bundesweit sind Projekte für ENNI alleine aber nur schwer erreichbar. Deswegen setzt das Unternehmen wie beim Windpark vor Borkum hier zukünftig weiter auf den Stadtwerkeverbund der Trianel. Dazu wird sich ENNI erneut mit zahlreichen anderen Stadtwerken an der Trianel Wind und Solar (TWS) als neuer Projektentwicklungsgesellschaft beteiligen, die in den kommenden zehn Jahren bundesweit viele Solar- und Windparks umsetzen und damit die Energiewende und die deutschen Klimaziele unterstützen soll. „Hier werden wir einen Anteil von vier Prozent halten und über die Jahre bis zu vier Millionen Euro investieren“, wolle die TWS laut Krämer ab 2030 rund 10.000 Einwohner mit regenerativ erzeugtem Strom versorgen.