Potenzialkarten zeigen Wärmenutzung der Zukunft
Enni informierte Verwaltungsrat zum Stand der kommunalen Wärmeplanung
Die Klimaziele beschäftigen Hauseigentümer bundesweit. Auf dem Weg zur Klimaneutralität wird die ‚Kommunale Wärmeplanung‘ in Städten und Gemeinden die Basis der zukünftigen Wärmeversorgung der Gebäude sein. Die ‚Kommunale Wärmeplanung‘ muss auch in Moers als Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern bis 2026 vorliegen. Seit einigen Monaten unterstützt die ENNI Stadt & Service Niederrhein die Stadt dabei, hier gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. In der gestrigen öffentlichen Sitzung des Verwaltungsrates gab Enni-Vorstand Dr. Kai Gerhard Steinbrich dem Gremium hierzu einen aktuellen Zwischenbericht. „Hier liegen wir voll im Zeitplan und haben mit dem Erstellen der Potenzialkarten einen weiteren Meilenstein erreicht.“ In der letzten Sitzung vor der Sommerpause informierte Steinbrich in kurzen Berichten zudem über den Stand bei der Sanierung der Moerser Straßenbeleuchtung und nach einer Anfrage nach mobilen Straßensperren bei Großveranstaltungen in Moers. Hier empfahl er dem Gremium, diese Dienstleistung wegen zahlreicher Unsicherheiten nicht zu übernehmen.
Die kommunale Wärmeplanung kommt in Moers mit großen Schritten voran. Nur drei Monate nach der ersten Datenanalyse liegen nun die Potenzialkarten vor. Diese zeigen erstmals konkret, welche regenerativen Versorgungsarten Hauseigentümerinnen und -eigentümer künftig in den verschiedenen Moerser Stadtteilen sinnvoll nutzen können. Dabei werden auch mögliche Wechselbewegungen sichtbar: Etwa zwei Drittel der aktuellen Gaskundschaft und der Großteil der Ölheizer könnten künftig über Wärmepumpen heizen. In Bereichen, in denen heute schon Wärmenetze existieren, ist der Wechsel in diese Wärmequelle meist erste Wahl. Steinbrich informierte, dass viele Ergebnisse bereits auf der Website www.waermeplanung-moers.de unter anderem in Form eines Zwischenberichtes einsehbar sind. Die komplette Planungsleistung will Enni im Oktober an die Stadt Moers übergeben. Diese kann dann – wie geplant – 2026 in ihren Gremien über die kommunale Wärmeplanung entscheiden.
In diesem Zusammenhang informierte Steinbrich, dass mittlerweile auch eine Schallbewertung für den Einsatz von Wärmepumpen in Moers vorliege. Dabei gelte grundsätzlich: Je höher die Leistung, desto größer muss der Abstand zur Nachbarbebauung sein, um unzulässige Lärmauswirkungen zu vermeiden. „Wir haben das für sämtliche Gebäude im Stadtgebiet geprüft und werden Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer im Rahmen unserer Energieberatung individuell unterstützen“, so Steinbrich.
Nach dem Blick auf die Wärmeplanung lieferte Dr. Kai-Gerhard Steinbrich unter einem Sondertagesordnungspunkt mit seinem Zwischenbericht zum Sanierungsprogramm der Moerser Straßenbeleuchtung der Politik weitere Argumente zur Rücknahme der Nachtabschaltung in Moers. Hier hatten SPD und der CDU gemeinsam auch im Verwaltungsrat einen Antrag eingereicht, der in den kommenden Wochen im Moerser Stadtrat politisch diskutiert wird. Steinbrich informierte, dass das 2020 eingeleitete und noch bis 2030 laufende Sanierungsprogramm den Energieverbrauch mittlerweile deutlich reduziere. Der sei von ehemals gut drei Millionen im Jahr zuletzt auf unter eine Million Kilowattstunden gesunken. Dazu habe Enni über 80 Prozent der rund 10.500 Leuchten im Stadtgebiet mittlerweile auf energiesparende LED-Technik umgestellt, knapp 5000 der modernen Leuchten seien steuer- und dimmbar. Besonders erfreulich: Die Störungen im seinerzeit sanierungsbedürftigen Beleuchtungsnetz seien von gut 1.300 in 2020 auf prognostizierte rund 300 in 2025 deutlich zurückgegangen. „Der größte Sanierungsstau ist damit beseitigt“, so Steinbrich. „Insgesamt liegen wir auch in diesem Sanierungsprogramm somit im Plan und verzeichnen schon heute nur noch einen Bruchteil der seinerzeitigen Energiekosten, bei einer deutlich gesunkenen Störungsrate. Über den deutlich geringeren Energieeinsatz tragen wir zudem auch hier einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz bei.“ Nach den Ausführungen fasste das Gremium den Beschluss, dem Rat der Stadt Moers die Rücknahme der Nachtabschaltung im Moerser Stadtgebiet zu empfehlen.