Akku voll, Tonne leer
Bundesministerium unterstützt Enni bei der Anschaffung elektrischer Entsorgungs-LKW

Elektrofahrzeuge sind auf der Überholspur – auch in der Enni-Unternehmensgruppe. Denn auf dem Weg zur Klimaneutralität will der Moerser Energie- und Infrastrukturanbieter wie schon bei regenerativen Erzeugungsprojekten auch beim Angebot alternativer Kraftstoffe vorangehen. Eine mit Experten des Beratungsunternehmens TankE aufgestellte Machbarkeitsstudie hat dabei den Weg aufgezeigt, der zunächst nicht auf den Brennstoffzellenantrieb sondern auf die Elektromobilität setzt. Neben dem Ausbau der benötigten Ladeinfrastruktur in der Grafenstadt, konzentriert sich Enni dabei auf die Umstellung des eigenen Fuhrparks. „Trotz enormer Kosten wollen wir unsere Flotte mit jedem Neukauf sukzessive auf Elektromobile umrüsten und so auch die gesetzlichen Anforderungen übererfüllen“, sagt Vorstand Lutz Hormes. Zur Fahrzeugflotte gehören so mittlerweile dutzende elektrisch betriebene PKW, mehrere Minikipper, ein elektrisch betriebener Hubwagen und nun auch erstmals vier rein elektrisch betriebene Entsorgungsfahrzeuge. Die präsentierte Vorstand Lutz Hormes gestern gemeinsam mit seinem Leiter des Entsorgungsbereiches Ulrich Kempken symbolisch am Solarpark in Moers-Vinn als eine der regenerativen Erzeugungsquelle der Enni. „Hiermit steigern wir den Anteil emissionsarmer Fahrzeuge und reduzieren bei unseren täglichen Entsorgungsfahrten durch die Moerser Stadtteile sofort spürbar die klimaschädlichen CO2-Emissionen.“
Jedes der vier neuen E-Abfallfahrzeuge kostet rund 700.000 Euro. Eine Anschaffung, die vor allem durch die Förderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr möglich wurde. Im Rahmen der sogenannten Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur flossen so rund 1,3 Millionen Euro aus den staatlichen Fördertöpfen nach Moers. Dabei wurde die Förderrichtlinie von der NOW GmbH koordiniert und der Antrag der Enni durch das Bundesamt für Logistik und Mobilität bewilligt. Die Motoren der auffälligen neuen Hecklader haben jeweils eine Ladekapazität von rund 540 Kilowatt, womit selbst die 30-Tonner im Stadtverkehr rund 300 Kilometer weit kommen. „Bei täglichen Touren von maximal hundert Kilometern können unsere Entsorgungsmitarbeiter somit problemlos ohne Motorengeräusche und emissionsfrei auf ihre Touren durch die Moerser Straßen gehen“, sagt Kempken, der die vier Fahrzeuge zunächst nur bei der Abfuhr von Bioabfällen und gelben Säcken und gelben Tonnen einsetzt. „Herkömmlichen Restabfall fahren wir wegen der höheren Kapazität bei der Zuladung weiter mit unseren neuen Drehtrommelfahrzeugen ab“, so der Entsorgungsexperte. Laden werden die Fahrer die E-LKW am Betriebshof am Jostenhof. Wegen Lieferproblemen geschieht dies zunächst nachts an den dort vorhandenen herkömmliche Ladesäulen. „In einigen Monaten können wir den Ladevorgang auf eine Kapazität von 80 Prozent dann an vier neuen Schnelladesäulen auf 120 Minuten verkürzen.“ Auch bei LKWs soll die jetzige Anschaffung erst der Anfang sein. Denn Enni wird den Anteil emissionsarmer Fahrzeuge bis 2030 sukzessive erhöhen. So wird der Elektro-Fuhrpark bereits in Kürze weiterwachsen und eine elektrobetriebene Kehrmaschine durch Moers fahren.