Verwaltungsrat stieß Veränderungen für Freifläche im Freibad an
Es ist ein alljährliches Verfahren in der Dezembersitzung des Verwaltungsrates der ENNI Stadt & Service Niederrhein (Enni). Nach der Kalkulation im Herbst und dem anschließenden Gremiendurchlauf beschlossen die Mitglieder auf Weisung des Moerser Stadtrates auch in der gestrigen letzten Sitzung des Jahres einige Anpassungen an Satzungen in kommunalen Gebührenbereichen. Bereits im Vorjahr hatte die Politik für 2025 stabile Niederschlags- und Schmutzwasser- sowie Friedhofsgebühren festgelegt. Nun steht fest, dass es auch in der Straßenreinigung samt Winterdienst keine Veränderungen geben wird und beide Gebühren dann wegen des grundsätzlich zweijährigen Betrachtungszeitraumes bis Ende 2026 stabil bleiben. Im Abfallbereich wird es aber nach vier konstanten Jahren das kalkulierte leichte Plus geben. „Das bewegt sich in der Größenordnung des Inflationsausgleichs und fällt moderat aus“, bleibt der Vorstandsvorsitzende Stefan Krämer so der Linie treu, im Bündel dauerhaft günstige kommunale Angebote machen zu wollen. Für den Musterhaushalt mit einer in Moers meist genutzten 60-Liter-Restabfalltonne wird es bei der Annahme zwölf jährlicher Leerungen monatlich rund 60 Cent oder gut sieben Euro im Jahr teurer. Die Kosten der 120-Liter-Biotonne steigen pro Jahr um zwei Euro. „Auch die Abfallgebühren werden dann mit Stand Januar 2025 bis Ende 2026 stabil bleiben“, will Krämer so Moerser Bürgern im Umfeld steigender Preise Planungssicherheit geben. Auch Vorstand Lutz Hormes kann seit gestern planen. Er bekam grünes Licht für die Umsetzung des neuen Nutzungskonzeptes für Teile der Liegewiese im Freibad Solimare. Nach dem Grundsatzbeschluss im Frühjahr konnte er die dabei erteilten Prüfaufträge erledigen und mit städtischen Gremien abstimmen. Die Ergebnisse nahm das Gremium gestern zur Kenntnis und stimmte dabei den neuen Vorschlägen für das Grillareal samt Nutzungsentgelten zu. „Damit wird das wilde Grillen im Park bald Geschichte sein“, sagte Hormes.
So kann Enni das neue, mit dem Landschaftsarchitekturbüro Viridis Urbis aus Krefeld entwickelte und mit dem Beratungsunternehmen Rödl & Partner auf Wirtschaftlichkeit untersuchte Nutzungskonzept im Solimare umsetzen.
Die heute allein für den Badbetrieb überdimensionierte Freibadwiese wird dabei um drei Bausteine ergänzt. Da es laut Auskunft der Stadtverwaltung im Stadtgebiet keine Alternative gab, gehört hierzu für Hundehalter bald eine ganzjährig nutzbare Hundewiese. Auch die jahrelangen Diskussionen um das wilde Grillen im Park dürften verstummen, denn hier hat Hormes das Konzept nochmals erfolgreich nachjustiert. Demnach wird Enni das kostenpflichtige Grillareal in erster Ausbaustufe zunächst mit zehn Grillstationen und einer Grillhütte einrichten. „Das können wir nach einer Testphase in kommenden Jahren jederzeit auf die ursprünglichen geplanten 20 ausbauen“, sagte Hormes. Zudem werde das Angebot für unterschiedlich große Personengruppen ausgelegt sein und auch Areale ohne feste Grillstationen anbieten. „Hierdurch ermöglichen wir beispielsweise Menschen muslimischen Glaubens eigene Grillutensilien mitzubringen.“ Fest stehen auch zukünftige Nutzungsgebühren, die mit 40 Euro für einen viereinhalbstündigen Grillspaß pro Station auf dem Niveau der Angebote in Nachbarkommunen liegen. „Für Moers-Pass-Inhaber gibt es einen Sozialrabatt von 50 Prozent“, sei das Grillen im Park so auch einkommensschwächeren Moersern weiter möglich. Auch die Funsportzone mit Klettergarten wird kommen. „Das Konzept kommt auch bei Vertretern des Jugendhilfe- und Sportausschusses gut an“, hätte Hormes ursprüngliche Bedenken der Politik so aus dem Weg räumen können. Diesen Baustein hatte Enni seit der Diskussion im Frühjahr noch einmal überarbeitet und dabei beispielsweise die ursprüngliche Wasserfläche verkleinert. Hierdurch bleibt das Gelände durch eine vergrößerte Wiese auch für spätere Aktivitäten wie etwa ein Open-Air-Kino, eine Beach-Party oder ein Public-Viewing besser nutzbar. Nach den gestrigen Beschlüssen wird Hormes die aktuelle Entwurfsplanung nun mit einem Landschaftsarchitekten verfeinern und hierauf aufbauend den Bauantrag stellen. Läuft alles nach Plan sollen nach der nächsten Freibadesaison die Umbauarbeiten starten und ab Sommer 2026 der Standort dann viele neue Gäste nach Moers ziehen.
Wie am Solimare arbeiten die Vorstände auch an vielen anderen Stellen daran, die technische Infrastruktur für kommende Generationen zu rüsten und Mehrwerte für Bürger zu schaffen. Dabei bleibt es das Ziel, Moers zu modernisieren und für die Zukunft gut aufzustellen, die durch den fortschreitenden Klimawandel und die Energie- und Wärmewende bestimmt sein wird. Für die Wärmeversorgung von morgen wird in Moers die für 100.000-Einwohner-Städte bis 2026 verpflichtende kommunale Wärmeplanung ein wichtiger Mosaikstein sein, Laut Vorstand Dr. Kai Gerhard Steinbrich würde Enni diese derzeit gemeinsam mit der Stadt Moers und dem hierauf spezialisierten Planungsbüro BMU Energy Consulting erarbeiten. Derzeit laufe eine umfassende Analyse der Wärmenetze, vorhandener Wärmequellen sowie der aktuellen Wärmeabnahme. Hierauf aufbauend würden die stadtweit zukünftig für eine Wärmeversorgung geeigneten Gebiete ermittelt. Dabei würden auch alle weiteren, in Moers mit der Wärmeplanung verbundenen Akteure, wie die Fernwärme Niederrhein oder die Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft (LINEG), einbezogen. Das Ziel ist es, im Sinne des Gesetzes möglichst schnell eine nachhaltige, kostengünstige und klimaneu-trale Wärmeversorgung für alle Bürger der Stadt aufzubauen, die auf leitungsgebunden zentralen Wärmeerzeugern oder auch dezentrale Wärmequellen, wie etwa Wärmepumpen, basiert. Die fachplanerische Aufgabe will Enni bereits im zweiten Halbjahr 2025 abschließen und den städtischen Entscheidungsträgern vorlegen. Bürger sollen während des Projektes schrittweise über den Stand und die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung über Kanäle wie eine Website, einen Newsletter und auch Informationsveranstaltungen informiert werden. „Es ist wichtig, dass Bürger die Entwicklung nachvollziehen und spätestens 2026 Klarheit haben, wie Häuser und Wohnungen in Moers CO2-frei mit Wärme versorgt werden können.“