Verwaltungsrat entschied schrittweisen Abzug von wenig genutzten Containern
Die im Moerser Stadtgebiet verteilten Glascontainer sind bei Bürgern beliebt. An den Standorten hat die ENNI Stadt & Service aber hohe Reinigungsaufwände und Kosten, die die für die Verwertung von Verpackungsabfällen zuständigen Dualen Systeme nicht in einem angemessenen Verhältnis tragen wollen. Um Kosten zu senken, beschloss der Verwaltungsrat der Enni daher gestern in der ersten Sitzung des Jahres 13 der heute 55 Containerstandorte bis 2026 stufenweise zurückzubauen. Erweitern wird Enni hingegen den Nutzungskatalog für ihre Sport- und Bädereinrichtungen. Gestern beschloss der Verwaltungsrat aufgrund der gestiegenen Nachfrage, dass Privatpersonen und Unternehmen neben den großen Hallen gegen eine Gebühr jetzt auch Locations wie das Foyer der Eventhalle, die komplette Swingolf-Anlage oder die Wiese im Freibad Solimare zu festen Entgelten anmieten können. Auch hier wird Enni bei Veranstaltungen mit gemeinnützigem oder nicht kommerziellem Hintergrund eine Sonderkondition einräumen. Weiter beschloss das Gremium, drei städtische Trinkwasserbrunnen zu betreiben und den gesetzlich geforderten Gleichstellungsplan fortzuschreiben. Mit dem hält Enni an den Maßnahmen zur weiteren Erhöhung der heute bei 15 Prozent liegenden Frauenquote im Unternehmen festhielt. Zudem gaben der Vorstandsvorsitzende Stefan Krämer und seine Kollegen Lutz Hormes und Dr. Kai Gerhard Steinbrich dem Gremium gestern mehrere Sachstandsberichte etwa zur Sanierung des Hauptfriedhofes in Hülsdonk oder der Moerser Innenstadt sowie zur Aufwertung des Freizeitstandortes Solimare. „All diese Projekte zahlen auf unsere Ziele ein, die Moerser Infrastruktur für die Zukunft zu rüsten und Mehrwerte für Bürger zu schaffen“, sagt Krämer.
Gestern diskutierte der Verwaltungsrat zunächst zu Maßnahmen an den im Stadtgebiet verteilten Containerstandorten und den hier durch den Rat der Stadt zunächst gewünschten neuen Befestigungen an fünf Stellplätzen. Wegen der hohen Kosten wird Enni diese zunächst zurückstellen. Denn für die Reinigung der Standorte würde das Unternehmen laut Lutz Hormes durch die verantwortlichen Dualen Systeme seit 2002 eine unveränderte, nicht kostendeckende Pauschalvergütung erhalten. Dies habe bei wöchentlicher Reinigung allein im Vorjahr zu einer nicht mehr vertretbaren Unterdeckung von 74.000 Euro geführt. Da es in mehreren Verhandlungsrunden keine Einigung mit den Vertretern der Dualen Systeme gegeben habe, empfahl der Vorstand zunächst testweise an den fünf heute gering frequentierten beziehungsweise mit Problemen behafteten Standorten, Am Impler Berg in Repelen, Hinter dem Acker in Moers-Rheinkamp, der Dr.-Berns-Straße im Gewerbegebiet Hülsdonk, der Waldstraße in Schwafheim und Im Ohl in der Stadtmitte, die Container noch 2025 abzuziehen. Dabei vereinbarte das Gremium, vor dem Abzug weiterer Container hier die Auswirkungen auf die verbleibenden Plätze zu beobachten und über die Ergebnisse im neuen Jahr zu berichten. Weiter diskutierte der Verwaltungsrat gestern über die drei neue Trinkwasserbrunnen, die Enni im Auftrag der Stadt Moers am Königlichen Hof, auf dem Rathausvorplatz und auch an der Skater-bahn im Freizeitpark aufstellen wird. Der Verwaltungsrat entschied dabei, dass Enni den Betrieb übernimmt. Wie Dr. Kai Gerhard Steinbrich informierte, werden die Brunnen jährlich in der frostfreien Zeit von April bis Oktober aufgestellt sein. Die einwandfreie Trinkwasserqualität wird Enni durch eine regelmäßige Reinigung und Beprobung der Anlagen sicherstellen.
Weiter berichtete Dr. Kai Gerhard Steinbrich gestern über die auf Hochtouren laufenden Vorbereitungen der Ende April im nördlichen und südlichen Teil der Fieselstraße startenden Hauptmaßnahme zur Sanierung der Moerser Innenstadt. Hier habe Enni mittlerweile in 39 Abschnitten, wie der Friedrich- oder der Niederstraße, Schmutz- und Regenwasserkanäle wegen des noch vorhandenen Gefälles und des Zustandes der Kanäle grabenlos sanieren können. Aktuell liefen Maßnahmen rund um den Neumarkt. In drei Bauabschnitten werde Enni hier die Schmutz- und Regenwasserkanäle auf dem Parkplatz und den beidseitig daran verlaufenden Straßen ebenfalls im sogenannten Liner-Verfahren ohne Erdarbeiten sanieren. Dabei werde Enni zwischen der Unterwall- und der Steinstraße parallel zum Modehaus Braun und in einem kleinen Abschnitt im Fahrstreifen am Ärztehaus ab Anfang April auch die Stromleitungen erneuern. Während Autofahrer den Neumarkt dabei durchweg anfahren können, würde der Verkehr über eine Ersatzfahrspur über den Neumarkt geleitet und ein Teilstück der Straße vor dem Ärztehaus und der Parkplatz ab dem 7. April sechs Wochen gesperrt. „In dieser Zeit entfallen die Parkplätze und der Wochenmarkt wird dienstags und freitags in den hinteren Bereich des Kastellplatzes umziehen“, sagt Steinbrich. „Fahrzeuge können dort die ersten Reihen des Platzes aber auch an Markttagen nutzen.“ Allen Beteiligten sei dabei bewusst, dass das Umfeld rund um den Neumarkt besonders sensibel ist. Die Marktbeschicker wurden deswegen vorab bereits informiert.
Lutz Hormes berichtete gestern auch zu seinen Projekten am Freizeitstandort Solimare und auf dem Hauptfriedhof in Hülsdonk. Während Enni für die Erweiterung des Wohnmobilstellplatzes auf dann 29 Plätze, die Freiraumplanung mit Grillareal, Hundewiese und Kletterpark im Solimare sowie die Sanierung der Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof Hülsdonk aktuell die Ausschreibung der Bauleistungen vorbereite, würde die energetische Sanierung in der Moerser Eishalle nach dem Saisonende nun starten. Rund eine Million Euro nimmt Enni für die Sanierung der Firstkonstruktion in die Hand, bei der die Monteure die Glaskuppelkonstruktion demontieren und durch eine lichtundurchlässige Dacheindeckung schließen würden. Zudem bekommt die Eishalle eine neue Isolierung der Außenhaut, indem das vorhandene Mauerwerk eine Wärmedämmung und Klinkerriemchen erhält. Auch die Fenster in den Fassadenflächen tauscht Enni über den Sommer gegen eine dann komplett geschlossene Fassade aus. Energiesparend werden auch der Austausch von Flucht- und Rettungswegtüren wirken. „Obwohl wir im Bauablauf die Nutzung der Halle bei der Baumesse und beim Moers Festival berücksichtigen müssen, rechne ich mit der rechtzeitigen Fertigstellung des Umbaus zur neuen Saison im Herbst.“
Letztlich blickte Lutz Hormes gestern auf die durch Enni betriebenen Sport- und Bädereinrichtungen. Die beiden Freibäder, das Hallenbad des Enni-Sportparks Rheinkamp und die Eishalle hätten auch 2024 ein erfreuliches Plus an Gästen verzeichnet. „Hier kommen unsere Angebote nach den Coronajahren immer besser an und die ausreichende Zahl an Rettungsschwimmern ermöglicht uns eine bessere Auslastung der Anlagen“, so Hormes. Ab Mai ändern sich dabei die Eintrittspreise in den meisten Bädern, die sich nach einem Gremienbeschluss entsprechend der Inflationsrate anpassen, wenn die Kostensteigerung eine 20-Cent-Schwelle erreicht hat. Während das Ticket im Bettenkamper Meer mit 3,20 Euro weiter stabil bleibt, wird Enni die Preise im Sportpark Rheinkamp genau wie im Aktivbad Solimare um zehn Cent auf 4,50 Euro anheben. Im Solimare kostet der Freizeitspaß mit 5,60 Euro ebenfalls 10 Cent mehr als in der letzten Saison. Der Eintritt für Kinder steigt um 20 Cent auf 3,40 Euro. Insgesamt ist Hormes überzeugt, dass bei gutem Wetter auch die kommende Freibadesaison wieder erfolgreich sein wird.